vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 19, 2022
Rust und Pinkafeld werden in einem Pilotprojekt Drohnenstützpunkte für die Feuerwehr. Künftig soll es in jedem Bezirk einen Drohnenstützpunkt geben.
Unterstützung aus der Luft erhalten Burgenlands Feuerwehren künftig bei ihren Einsätzen. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden an den Standorten Rust und Pinkafeld Drohnenstützpunkte eingerichtet. Die Fluggeräte werden von speziell ausgebildeten Drohnenpiloten bedient und sollen bei Einsätzen durch Live-Bilder eine fundiertere Lagebeurteilung und Gefahreneinschätzung ermöglichen. Die Kosten von insgesamt 50.000 Euro für beide Drohnen werden vom Land getragen. Bis Ende 2023 läuft das Projekt, danach werden die Erfahrungen evaluiert und das Drohnenkonzept im Bedarfsfall adaptiert. Danach soll in jedem Bezirk ein Drohnenstützpunkt eingerichtet werden. Kürzlich erfolgte in Anwesenheit von Landesrat Heinrich Dorner die Übergabe der Geräte an den Landesfeuerwehrverband.
„Sicherheit hat bei den Einsätzen der Feuerwehr oberste Priorität. Neben perfekter Ausbildung braucht es dazu auch entsprechendes Equipment auf dem letzten Stand. Die Drohnen sind eine überaus wertvolle Ergänzung und ersparen Zeit, Personal und Material. Vor allem aber bringen sie mehr Sicherheit für die Feuerwehrleute bei besonders gefährlichen Einsätzen, bei denen dann eine Drohne statt einer Mannschaft mit Schutzanzügen übernimmt“, betonte Landesrat Dorner.
Die Drohnen können eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 80 km/h erreichen, die theoretische Reichweite beträgt zehn Kilometer. Zwei Akkus ermöglichen eine Flugdauer von 40 Minuten, zwei Reserveakkus einen Dauerbetrieb, geflogen werden kann auch ohne Sicht und bei Nacht. Zwei hochauflösende Kameras, davon eine Wärmebildkamera, können unabhängig voneinander gesteuert werden und auch Zoom-Bilder liefern.
Bei Brandeinsätzen beispielsweise bei Schilf- und Flächenbränden, in größeren Gebäuden und nicht einsehbaren Brandobjekten können mit den Drohnen Brandherde und Glutnester leichter lokalisiert werden. Ihren Vorteil voll ausspielen können sie bei Gefahrguteinsätzen zur Feststellung von Schadstoffaustritt, oder bei der Erkundung gefährlicher Lagen oder unzugänglicher Einsatzorte wie Schilfgürtel, Eisflächen, Abhänge oder Waldgebiete. Bei KHD-Einsätzen und Großschadenslagen liefert die Drohne beim Abfliegen von weitläufigen Schadensgebieten Live-Bilder für die Einsatzleitung. Die Personensuche im freien Gelände wird durch die Wärmebildfunktion wesentlich erleichtert.
Die Ausbildung für die Drohnenpiloten ist österreichweit gleich. Dafür wurde vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband gemeinsam mit anderen Organisationen ein einheitliches Ausbildungsprogramm für BOS-Drohnenpiloten entwickelt. Ein Drohnenteam besteht aus drei Personen – Pilot, Operator, Kommandant. Je Drohnenstützpunkt soll es mindestens vier ausgebildete Teams geben.
Quelle: Land Burgenland